Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg
Die Forscher*innengruppe zum Thema „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ geht davon aus, dass unterschiedliche Formen sexueller Gewalt auch im 20. Jahrhundert jegliche Kriegshandlungen begleiteten – was für Österreich-Ungarn und die Operationsräume der k. u. k. Armee bislang jedoch kaum untersucht wurde. Daher hat sich die Forscher*innengruppe zum Ziel gesetzt, in einem ersten Schritt dafür möglicherweise ergiebige Quellenbestände zu recherchieren und auf deren Basis Vorarbeiten für ein einschlägiges Forschungsprojekt zu leisten. Auf der Agenda stehen zunächst Militärgerichtsakten und Selbstzeugnisse, und damit ganz generell auch Fragen nach der Un/Sichtbarkeit sexueller Gewalt in solchen Quellen. Bestätigt sich auch am Beispiel Österreich-Ungarns, dass sexuelle Gewalt (insbesondere gegen Frauen) in kriegerischen Konflikten strategische Funktionen haben konnte? Also nicht zuletzt auch eine Art von ‚Waffe’ im Kontext einer totalisierten Kriegsführung war? Kam es im Zuge der Gewalteskalationen des Ersten Weltkrieges zu gehäuften sexuellen Übergriffen? Und welche Korrelationen bestehen zu gesellschaftlich verankerten Geschlechternormen und -hierarchien oder hegemonialen Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten generell, wie ist der Zusammenhang von ‚Krieg’ und ‚Frieden’ diesbezüglich zu fassen?
Zu den Aktivitäten der Forscher*innengruppe gehören auch einschlägige, forschungsgeleitete MA-Lehrveranstaltungen sowie Workshops.
Mitglieder der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien:
- Christa Hämmerle (Institut für Geschichte, Sprecherin der Forscher*innengruppe)
- Hannes Leidinger (Institut für Zeitgeschichte)
- Verena Moritz (Institut für Osteuropäische Geschichte)
- Karin Moser (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
- Daniel Gunz (Institut für Geschichte)
- Lisa Kirchner (Institut für Geschichte)
in Kooperation mit:
- Sabine Grenz (Professur Gender Studies, Universität Wien)
- Christoph Ortner (Militärgerichtsarchiv, Österreichisches Staatsarchiv)
- Oswald Überegger (Kompetenzzentrum Regionalgeschichte, Universität Bozen)