Nachschau: "Pitch your thesis" mit Studierenden der Kunstgeschichte

Verbindung zwischen Forschungsarbeit und Arbeitswelt

Fünf Studierende der Kunstgeschichte pitchten ihre Masterarbeit potentiellen Arbeitgeber*innen. Am Donnerstag, 19. November fand das von Uniport, dem Karriereservice der Universität Wien, organisierte Online-Event mit über 80 Live Zuhörer*innen statt.

Die Albertina, das Bundesdenkmalamt sowie das Museum für angewandte Kunst sind für zahlreiche Absolvent*innen der Kunstgeschichte Trauminstitutionen für den Karrieresprung. Fünf Studierende hatten beim Event „Pitch Your Thesis“ die Chance ihren Forschungszweck dieser hochkarätigen Jury vorzustellen:

  • Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der Albertina
  • Dr. Heinz Schödl, Verwaltungsdirektor des Bundesdenkmalamts
  • DDr. Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK - Museum für angewandte Kunst


Drei Pitchrunden mit zahlreichem Feedback

Die Inhalte der Pitches waren vielfältig. In der ersten Runde präsentierte Tessa Evert die "Marken"-Strategie der futuristischen Künstler*innenbewegung während Philipp Pichler zur bevorstehenden Revision und Neubetrachtung des Seelsorgezentrums Steyr-Ennsleiten direkt das Bundesdenkmalamt ansprach. Die daran anschließende Feedback- und Diskussionsrunde seitens der potentiellen Arbeitgeber war individuell zugeschnitten, präzise und qualitativ wertvoll. Das war auch der Fall in der zweiten Pitchrunde, in der Anna-Marie Kroupová zu den Aktivitäten der Mánes, einer tschechisch Künstler*innenvereinigung, sprach und Daniel Tischler mit seiner beeindruckenden Radio-Sprecherstimme die zeichnerischen Verfahren von Francesco Borromini aufzeigte. In der letzten Pitchrunde widmete sich die Schweizerin Lucie Pia dem zeitgenössischen, amerikanischen Künstler Cameron Rowland, der sich mit rassistischen Strukturen auseinandersetzt.

Pitch-Feedback Klaus-Albrecht Schröder: „Es gibt nur einen ersten Satz, sowie es nur einen ersten Aufschlag gibt. Und daher auch zuerst gesagt werden sollte.“

 

Berufseinstieg für Jungakademiker*innen

Welche beruflichen Möglichkeiten haben Absolvent*innen der Kunstgeschichte in der Albertina, im MAK oder BDA? Diese zentrale Frage stellte Uniport-Moderator, Alexander Nagel, an die Jury. Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Für Klaus Albrecht Schröder steht die fachliche Ausbildung nicht im Vordergrund, die Persönlichkeit ist entscheidend. Je nach Einsatzbereich in der Albertina ist das Persönlichkeitsprofil unterschiedlich. Christoph Thun-Hohenstein sieht den Anforderungsschwerpunkt im grenzübergreifendem Denken. Besonders der Blick in die Zukunft ist im MAK abteilungsübergreifend zu sehen. Anders als bei den Bundesmuseen ist das Bundesdenkmalamt eine Behörde, die auch als regionaler Apparat fungiert. Der Zugang zu den Objekten ist praxisorientiert und neben der fachlichen Ausbildung sind vor allem rhetorische Fähigkeiten wie Dialogführung zentral.

 

Nicht den Mut verlieren!

Wie beeinflusst Corona die Zukunft in den jeweiligen Organisationen? Pitch Your Thesis endete mit einem positiven Aufruf. Klaus Albrecht Schröder erklärt, dass in der Geschichte der Museen Corona nur ein Wimpernschlag sei.

Christoph Thun-Hohenstein: „Jeder findet einen Job. Die Frage ist, wie man die Zeit bis dahin nutzt und sich vorbereitet!“

Heinz Schödl: „Der Workflow des Bundesdenkmalamts ist nicht eingestellt oder geringer geworden – im Gegenteil!“

 

Links

Teaser-Video

Video der gesamten Veranstaltung

www.uniport.at

www.uniport.at/pitch-your-thesis

 

Von Sarah Chlebowski