Die Universität Wien hat unter der Leitung von Ass.-Prof. Dr. Juliane Schiel (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte) eine COST Action eingeworben und wird in den kommenden vier Jahren (2019–2023) ein europäisches Netzwerk zu Abhängigkeit und Zwang in Arbeitsverhältnissen koordinieren. Die bewilligte COST Action "Worlds of Related Coercions in WorK" (WORCK) geht aus einer Initiative der Arbeitsgruppe "Free/Unfree Labour" des "European Labour History Network" hervor. Seit 2013 diskutieren in dieser Gruppe HistorikerInnen, AnthropologInnen, SoziologInnen und PhilologInnen aus ganz Europa Ansätze und Methoden zur Erforschung abhängiger Arbeitsverhältnisse in epochen- und raumübergreifender Perspektive. Ziel ist es dabei, die Geschichte der Arbeit jenseits modern-westlicher Analysekategorien von "produktiv/unproduktiv", "frei/unfrei", "kapitalistisch/vorkapitalistisch" neu zu konzipieren und durch die Zusammenführung u.a. der Sklaverei-, Leibeigenschafts- und Zwangsarbeitsforschung an die neue Sozialgeschichte anzuschließen. Die COST Action bietet für diese Initiative nun ganz neue Möglichkeiten, bestehende Überlegungen durch die personelle und thematische Erweiterung zu vertiefen und Forschungen und Diskussionen zum Thema über Veranstaltungen und Publikationen für Wissenschaft und Gesellschaft besser sichtbar zu machen.
Die COST Action WORCK möchte Abhängigkeit und Zwang in vier Arbeitsgruppen erforschen und diskutieren, die durch regelmäßige gemeinsame Treffen, eine gemeinsame digitale Infrastruktur und eine übergeordnete Publikationsstrategie in engem Austausch miteinander stehen:
- Arbeitsgruppe 1: "Grammars of Dependency"
- Arbeitsgruppe 2: "Sites and Fields of Coercion"
- Arbeitsgruppe 3: "(Im)Mobilisations of the Workforce"
- Arbeitsgruppe 4: "Intersecting Marginalities"
Die COST Action steht WissenschaftlerInnen jeglichen akademischen Grades und öffentlichen und politischen Institutionen, Vereinen und Initiativen aus ganz Europa und der Welt offen, die sich mit Abhängigkeit und Zwang in Arbeitsverhältnissen befassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von AkteurInnen aus Osteuropa und dem globalen Süden.
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