Immanuel Harisch erhält den Walter-Markov-Preis 2023 des European Network in Universal and Global History (ENIUGH) für seine herausragende Dissertation mit dem Titel "Great Hopes, False Promises. African Trade Unions in the World of Organized Labor. Institutions, Networks, and Mobilities during the Cold War 1950s and 1960s".

Auf der Grundlage eines umfangreichen Quellenkorpus aus Gewerkschafts- und Parteiarchiven in sechs Ländern verschreibt sich diese Studie zur globalen Arbeitsgeschichtedem außergewöhnlichen Aufschwung internationaler Gewerkschaftsaktivitäten von den späten 1950er bis zu den späten 1960er Jahren im Spannungsfeld von afrikanischer Dekolonialisierung und globalem Systemwettbewerb im Kalten Krieg. Dabei wird insbesondere die zentrale Bedeutung der gewerkschaftlichen Bildung hervorgehoben. Der extrem breite Untersuchungsrahmen, der von Uganda bis Guinea, von der DDR bis Ghana, von Nigeria bis Angola und Kongo-Léopoldville reicht, macht die großen Hoffnungen der persönlichen AkteurInnen aus verschiedenen Einzelgewerkschaften, nationalen Gewerkschaftszentralen und internationalen Gewerkschaftsverbänden ebenso sichtbar wie die Bestrebungen von PolitikerInnen, GewerkschaftsfunktionärInnen und Flüchtlingen im globalen Maßstab.

Als ehemaliger Prae-Doc der Research Platform Mobile Cultures and Societies und DSHCS-Stipendiat wurde die Abschlussphase der Dissertation durch ein dreimonatiges DSHCS-Stipendium finanziert.